Im Trinkwasser-Hochbehälter Hasenberg der Netze BW GmbH konnten wir uns am 13. September umfassend über die Wasserversorgung von Stuttgart informieren. Bei bestem Ausblick auf Stuttgart und das Nesenbachtal bekamen wir einen Überblick über die Geschichte der Wasserversorgung der Stadt Stuttgart und die Herausforderungen durch die Topographie. In der Entwicklung vom Stutengarten bis zur Großstadt musste die Wasserversorgung immer wieder dem wachsenden Bedarf angepasst werden. Die Topographie erfordert mit mehr als 40 Hochbehältern und 60 Druckzonen einen erheblichen Aufwand, wie ihn andere Städte mit geringen Höhenunterschieden nicht haben. Die Versorgung über Landeswasserversorgung und Bodenseewasserversorgung wurde erläutert, das Netz mit Transportleitungen zwischen den Hochbehältern und das Verteilnetz, das als Ringnetz aufgebaut ist, Redundanz und Sicherheit der Wasserversorgung, die Anforderungen an die Qualität von Wasser als Lebensmittel aber auch als Löschwasser in entsprechenden Mengen. Vor dem Schritt auf die „andere Seite vom Wasserhahn“ in die Wasserkammer vom Hochbehälter war Schutzkleidung anzulegen, um das Lebensmittel Trinkwasser vor Verunreinigungen durch uns Besucher zu schützen.
Die Wasserkammern waren beeindruckend und als besonderer Ort spürbar, wenn die Stimme des Vortragenden in vielen Echos widerhallte. Im Rohrkeller wurde uns die Technik des Hochbehälters näher erläutert.
Zum Abschluss trafen wir uns nochmal auf der Aussichtsterrasse. Die Betriebsräte der Netze BW informierten über den Stand im Wasserstreit der Stadt Stuttgart mit der EnBW um die Wasserversorgung, die die Mitarbeitenden verunsichert, die für die sichere Wasserversorgung von Stuttgart sorgen. Bei einem kleinen Imbiss wurde die politische Lage zur Wasserversorgung diskutiert.
Am 25. Juli 2023 haben wir bei einer gelungenen Veranstaltung des Vereins „MIT UNS für BaWü“ das Heizkraftwerk in Altbach/Deizisau besucht und uns über die Energieversorgung im Umbruch informiert. Diese Idee kam aus unserer Mitgliedschaft und die Veranstaltung war ganz schnell ausgebucht.
Die Begrüßung im Heizkraftwerk, mit dem Hinweis auf dessen Historie seit 1899, erfolgte durch den Betriebsleiter Herrn Sailer. Er berichtete, dass bereits tausende (!) Besucher*innen durch das Heizkraftwerk geführt wurden und sich im Info-Center über die Erzeugung von Strom und Fernwärme im Kraftwerk informiert haben.
Nach der Begrüßung hat EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos, verantwortlich für die nachhaltige Energieerzeugung, uns einen Einblick in den „Zukunftspfad Energieversorgung“ gegeben. Im Kern ging es um die Frage: Wie kann Deutschlands Weg zu einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Stromversorgung gelingen?
Zunächst nahm uns Herr Stamatelopoulos auf einen Ausflug in die Vergangenheit mit. Was hat Deutschland im Zuge der Energiewende bereits erreicht?
Jede Menge: Von 1990 bis 2022 ist der Anteil der Nettostromerzeugung durch erneuerbare Energieträger, von 4% auf 46% gestiegen. Eine weitere Frage war, wie sich die Energieversorgung in Zeiten des Kriegs in der Ukraine gewandelt hat. Klar ist: der Krieg in der Ukraine hatte und hat weitreichende Folgen auf die Energiewirtschaft in Europa. Im Jahr 2022 kam es zum Beispiel aufgrund des russischen Angriffskriegs zu extremen Preissteigerungen an den Börsen. Extreme Wetterphänomene (Dürre in Portugal und Spanien; Niedrigwasser am Rhein) und Schäden an den französischen Kernkraftwerken führten zu Spannungen an den Strommärkten.
Nach dem Blick in die Vergangenheit, gab uns Herr Stamatelopoulos einen Ausblick auf die zukünftige Versorgung mit der Fragestellung „Wohin entwickelt sich unser Energiesystem?“. Die EnBW nimmt die ambitionierten Klimaneutralitätsziele zum Anlass und beschleunigt den Kohleausstiegsplan. Sie hat ihre Maßnahmen zum Erreichen des Klimaneutralitätsziels bis zum Jahre 2035 offengelegt. Das EnBW-Motto lautet: Die Energiewende sicher (im doppelten Sinne) machen! Zur Erinnerung/Information: In der Energieversorgung gibt es das berühmte energiewirtschaftliche Dreieck: Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit.
Allerdings macht die Klimaneutralität mit dem Zielbild 2045 eine grundlegende Transformation des Energiesystems erforderlich. In Zeiten von wenig Windproduktion gibt es Bedarf an disponibler Leistung (disponible Leistungen = wetterunabhängige, regelbare Anlagen). Der Zubau disponibler Leistung ist in Deutschland in den kommenden Jahren essenziell. Die EnBW setzt Gas statt Kohle ein – Fuel Switch als Zwischenschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Am Ende des Vortrags ist Herr Stamatelopoulos auf die Kosten und Herausforderungen der Energiewende eingegangen. Die erforderlichen Investitionen für den Zeitraum 2022 bis 2030 betragen um die 600 (!) Milliarden Euro. Mit diesem Aufwand schaffen wir gemeinsam die Klimawende und dadurch ergeben sich auch Chancen für die Branche. Die Herausforderungen zum Gelingen der Energiewende sind nachfolgend in drei Zeithorizonte aufgeteilt:
Kurzfristig: Diversifikation, Substitution und Sparen
Mittelfristig: russisches Gas vollständig ersetzen (Zeitraum 2024 bis 2026)
Langfristig: flächendeckende Versorgung mit Erneuerbaren (bis zum Jahr 2030)
In der anschließenden Diskussionsrunde hat Herr Stamatelopoulos vertiefende Fragen zum Energiesystem der Zukunft beantwortet.
Wieder einmal wurde uns bewusst, wo mögliche Defizite bei der künftigen innerdeutschen Energieversorgung sind, wie extrem ambitioniert die Ziele der Bundesregierung sind und welche Kosten aufzubringen sind.
Frisch gestärkt nach dem Vortrag und dem interessanten Energieaustausch startete die Kraftwerksbesichtigung. Wegen des großen Interesses an der Kraftwerksbesichtigung wurden zwei Gruppen gebildet: Die eine geführt von Andreas Faigle, Vorortorganisator am Kraftwerksstandort; die andere geführt von unserem Vereinsmitglied Jörg Schänzle. Beide Führungen stießen auf begeisterte Resonanz.
Wir haben viel gesehen, gehört und erfahren. Das Fazit unserer Besichtigung lautet ohne Frage: „Das Kraftwerk ist gigantisch!“
Wir sagen Danke für die großartige Zeit, an Herrn Stamatelopoulos für den sehr informativen Vortrag und die Beantwortung aller Fragen, an Herrn Sailer für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und Genehmigung der Sonderführung und an Frau Petrasch und Herrn Faigle vom Info-Center sowie Herrn Schänzle für die Organisation und Betreuung.
Die GöteborgsVarvet („Göteborg-Runde“) ist das größte Halbmarathonrennen weltweit. Für viele Schweden ist der GöteborgsVarvet eine Motivation etwas für die Gesundheit zu tun, sich zu bewegen und zu trainieren. Andererseits ist der GöteborgsVarvet ein internationaler Wettbewerb auf höchstem Niveau.
Spannung und Vorfreude lagen am 13. Mai 2023 in der Luft. Tausende – 60.000! – von Läuferinnen und Läufer tummelten sich in der schwedischen Hafenstadt Göteborg. Rund 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Strecke im Zentrum von Göteborg und sorgten mit ihren zahlreichen Musikbands für beste Stimmung. Unter ihnen waren auch die EnBW-Läuferinnen und -Läufer und unsere Schatzmeisterin Emel Atak. Es war unbeschreiblich und wunderbar, ein Teil dieses Events zu sein!
Unser Verein MIT UNS für BaWü e. V. hat die EnBW-Läuferinnen und -Läufer, die uns zum Teil seit unserer Vereinsgründung mit ihrer Mitgliedschaft treu sind, mit einem Sponsoring in Form einer Esseneinladung beteiligt. Im Gegenzug wurde unser Vereinslogo an die Oberteile der EnBW-Läuferinnen und -Läufer für eine Imageförderung platziert, um unsere Bekanntheit zu steigern.
Übrigens: Göteborg feiert in diesem Jahr ein Jubiläum – 400 Jahre Göteborg! Zahlreiche Highlights erwarten die Besucherinnen und Besucher rund um das große Jubiläum. Göteborg scheint für die Zukunft gerüstet. Nicht nur, weil die Stadt auf Nachhaltigkeit setzt, sondern weil sie im Lauf der letzten 400 Jahre gezeigt hat, dass sie sich wandeln und an neue Begebenheiten anpassen kann. Auf nach Göteborg.
Am 02. November 2022 fand unsere Exkursion zur Wasserstoff-Insel nach Öhringen statt. Um 14 Uhr fanden sich 18 interessierte Mitglieder des Vereins MIT UNS für BaWü e. V. an der Netze BW Betriebsstelle ein. Im Vortragsraum wurde den Mitgliedern von der Projektleiterin Frau Dr. Grüner zuerst die Idee und die theoretischen Grundlagen der Wasserstoff-Insel vorgestellt. Als Stärkung während des Vortrages wurden von den Auszubildenden der NHF aus Öhringen Butterbrezeln und verschiedene Kaltgetränke organisiert. Vielen Dank hierfür.
Die Wasserstoff-Insel in Öhringen wurde 2019 ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass eine Beimischung von Wasserstoff in Erdgas im bestehenden Gasnetz bis zu einem bestimmten Prozentsatz möglich ist und welche Komplikationen bei größer werdenden Wasserstoffanteilen auftreten können.
In Phase 1 des Projektes wurden die Betriebsgebäude der Netze BW in Öhringen mit einem Erdgas / Wasserstoffgemisch versorgt. Über eine eigens dafür entwickelte Mischanlage kann das Gasgemisch dosiert werden. Es wurde der Wasserstoffanteil von 10 vol.-% auf bis zu 30 vol.-% erhöht und die Auswirkungen auf Rohrleitungen und Gasgeräte untersucht.
Nach erfolgreichem Abschluss der Phase 1 wurde im Juli 2022 Phase 2 des Projektes gestartet. Hier wurde im Vorfeld ein Straßenzug neben der Betriebsstelle mit zusätzlich ca. 22 Gebäuden vom bestehenden und in Betrieb befindlichen Erdgasnetz entkoppelt, um dann mit einem Erdgas / Wasserstoffgemisch versorgt zu werden. Nun soll im Winter 2022/23 der Wasserstoffanteil im Erdgas in diesem abgetrennten Gasnetz auf bis zu 30 vol.-% erhöht und die Auswirkungen in der Fläche untersucht werden.
Der beigemischte Wasserstoff wurde bisher von einem Lieferanten zur Wasserstoff-Insel geliefert. In Zukunft soll der benötigte Wasserstoff auf dem Gelände der Netze BW Betriebsstelle mit einem Elektrolyseur selbst erzeugt werden.
Nach einem sehr interessanten Nachmittag mit Vortrag und Führung konnten zum Abschluss noch die verschiedensten Fragen an die Projektleiterin gestellt werden. Wir freuen uns auf die weiteren Ergebnisse der Wasserstoff-Insel und kommen gerne zu einem späteren Zeitpunkt wieder nach Öhringen.
Am 23. Juni trafen wir uns – bei herrlich sonnigem Wetter – im Eingangsbereich des ITS-Turms am Stuttgarter Bahnhof (Gleis 16), wo wir von einem sehr freundlichen und kompetenten Mitarbeiter (Herrn Peters) empfangen wurden.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es treppauf zum ersten Ausstellungsraum. Hier wurde uns sehr bildhaft über virtuelle Schaubilder sowie mit viel Sachverstand der Beginn der ersten Planungen (1988 – das sog. Heimerl-Konzept kommt ins Gespräch) über die erste Pressekonferenz zur Vorstellung des Projekts Stuttgart 21 im Jahre 1994, 1997 gewinnt der Entwurf des Düsseldorfer Architekturbüros Ingenhoven, Overdiek und Partner die Ausschreibung. 2010 – Baubeginn. Geplante Fertigstellung /Einweihung wird aktuell auf Dezember 2025 angegeben.
Herr Peters räumte während der 1½ Stunden mit Aussagen der Stuttgart21-Gegner auf: Neigung auf den Bahnsteigen und der hiermit verbundenen „wegrollenden“ Koffer bzw. Kinderwägen oder mit dem „nicht ausreichend vorhandenen“ Brandschutz auf!
Zum Abschluss konnten wir von der Dachterrasse aus einen interessanten Blick auf die Baustelle – mit ihren 28 Kelchstützen – werfen.
Der anschließende Besuch im „Stellwerk S“ gegenüber des Bonatz-Baus zauberte allen Besuchern leuchtende „Kinderaugen“ ins Gesicht. Mit einer akribischen, fast schon übernatürlichen Präzision, erstellte Wolfgang Frey nach eigenen Fotoaufnahmen eine ins kleinste Detail genaue Wiedergabe der damaligen Stadtteile mit Häusern, Einkaufsstraßen, Wohnanlagen, Parks, Friedhöfen, Haltestellen, Bahnhöfen, Kinos und Firmengebäude und vieles mehr. Wolfgang Frey fertigte jedes einzelne Teil selber und eigenhändig mit viel Kreativität und Geschick an.
Besuch im ITS-Turm (Bahnprojekt S21) und Rundgang durch das „Stellwerk“ – Modelleisenbahnwelt von Wolfgang Frey am 23. Juni 2022
Vierzehn Auszubildende der Netze BW GmbH am Standort Herrenberg haben den Vorstand bei der Organisation und Durchführung unserer Jubiläumsveranstaltung am 30.9.2021 tatkräftig unterstützt. Für diese Mitarbeit dankten wir ihnen mit der Einladung zum Mittagessen in Leingarten und der Besichtigung des Standortes SuedLink der TransnetBW. Zwei ehemalige Auszubildende und heutige qualifizierte Mitarbeiter, Sebastian Weiß und Dennis Rockrohr, begleiteten die 14 Jugendlichen nach Leingarten, wo sie der Vorstandsvorsitzende Andreas Plümmer und sein Kollege Walter Böhmerle begrüßten.
Nach der Mahlzeit fuhr der Bus zum Informationszentrum SuedLink am Ortsrand von Leingarten, wo die dortige Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit einen interessanten Überblick über das gemeinsame Erdverkabelungsprojekt der TransnetBW und der TenneT gab. Dies ist ein wichtiger Baustein der beiden Höchstspannungs-Netzbetreiber zum Transport von Windstrom aus dem Norden Deutschlands in die Industriezentren im Süden. Mit einem Rundgang entlang des Geländes, das sich im weiteren Ausbau befindet, endete ein spannungsgeladener und dennoch entspannter Nachmittag mit den jungen Helfern.
Lob vom Umweltministerium für „Herrenberger Erklärung“ – Delegation von „MIT UNS für BaWü“ übergibt Forderungskatalog in Stuttgart
„Wir werden Ihre Forderungen sicherlich beherzigen“, bekräftigte Ministerialdirektor Helmfried Meinel, als ihm gestern Nachmittag ein Punktekatalog zur Beschleunigung der Energiewende überreicht wurde. Im Blick auf die Klimakonferenz in Glasgow unterstrich er die Aktualität der „Herrenberger Erklärung“. Diese hatte der in der Energiewirtschaft verankerte Verein „MIT UNS für BaWü“ mit seinen rund 800 Mitgliedern in Baden-Württemberg anlässlich der Feier seines zehnjährigen Bestehens im September in Herrenberg verfasst, weil er dringenden Handlungsbedarf sieht, um die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad als oberstes Klimaziel zu erreichen.
In der „Herrenberger Erklärung“ werden unter anderem ein konkreter Zeitplan für die Energiewende, langfristige Leitlinien, Vernetzung, Transparenz sowie die Verankerung des Themas „Zukunft“ im Lehrplan eingefordert. Meinel lobte den Verein dafür, dass er hochkarätige Debatten anstoße. „Sie stellen wirklich etwas auf die Beine“, sagte der Ministerialdirektor, der auch an der Festveranstaltung teilgenommen hatte.
„Uns ist es wichtig, mit den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen“, betonte der Vereinsvorsitzende Andreas Plümmer. Er kündigte an, dass der Verein weiterhin öffentlich Druck machen werde, um der Energiewende den entscheidenden Schub zu geben. Das von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ausgegebene Ziel, die Genehmigungszeiten für Windräder zu halbieren, passe genau zur „Herrenberger Erklärung“, in der auch die Beschleunigung von bürokratischen Verfahren gefordert wird, erläuterte der Amtsleiter im Umweltministerium.
Meinel räumte ein, dass „wir deutlich schneller werden müssen, in dem, was gemacht werden muss“. Er betonte, dass der Verein mit seinem Appell wichtige Akzente setze. Denn „wir werden in Zukunft noch mehr Energie benötigen, um zum Beispiel Wasserstoff zu produzieren.“
Eine Delegation von sechs Mitgliedern des Vereins überreichte Ministerialdirektor Helmfried Meinel vor dem Umweltministerium in Stuttgart die „Herrenberger Erklärung“: Sebastian Weiß und Dennis Rockrohr als Vertreter der Jugend im Verein, Sylvia Lange aus den Reihen der Mitglieder sowie die Vorstandsmitglieder Heidi Holzhay und Walter Böhmerle und der Vorsitzende Andreas Plümmer.
Ehemaliger Ministerpräsident Günther Oettinger unterstützt Forderung nach Gesamtstrategie bei Feier zu zehn Jahren „MIT UNS für BaWü e.V.“
Die Verpflichtung zur Energiewende muss Gesetzes- oder Verfassungsrang bekommen. Dies ist eine zentrale Forderung der Herrenberger Erklärung, die der Verein „MIT UNS für BaWü“ jetzt verabschiedet hat. Bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Vereins, betonten die Verantwortlichen vor mehr als 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Herrenberg, dass es wie nie zuvor um Ehrlichkeit, Offenheit und Mut in der Politik gehe.
Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident und EU-Kommissar Günther H. Oettinger betonte in seiner Festrede, dass er den Verein 10 Jahre begleitet hat und dass das Engagement und der Elan des Vereins mit hoher Innovation und hohem Niveau gleichzusetzen sind. Einbeziehung und Plattform bieten für junge Menschen, ist folgerichtig und klug betonte Oettinger. Der CDU-Politiker unterstützt die Forderung des Vereins nach einer Gesamtstrategie bei Energiewende, Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Vor einem Jahrzehnt haben Menschen aus der Energiewirtschaft den Verein gegründet, um der Energiewende durch die Schaffung von Netzwerken und Plattformen zum Durchbruch zu verhelfen. Da die bisherigen Anstrengungen nicht zum Erfolg geführt haben, will der heute 800 Mitglieder starke Verein nach Angaben des Vorsitzenden Andreas Plümmer mehr Bewegung in die Energiewende sowie den Klima- und Umweltschutz bringen.
„Ein Denken in Legislaturperioden blockiert langfristige Visionen und Lösungsansätze“, heißt es in der Erklärung. Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird ebenso gefordert wie ein konkreter Zeitplan sowie die Bildung von Kompetenz-Netzwerken. Zwingend sei der Abbau von Bürokratie und Genehmigungsverfahren, heißt es weiter. Darüber hinaus müsse das Thema Zukunft auf den Stundenplan der Kinder und Jugendlichen.
Um wieder mehr Schwung in die Energiewende und den Umwelt- und Klimaschutz zu bringen, wurden 11 konkrete Forderungen in unserer Herrenberger Erklärung aufgeführt. Zum Schluss der Veranstaltung wurde den Rednern und Diskutanten sowie allen Teilnehmern diese Herrenberger Erklärung als Staffelstab übergeben. Dieser Staffelstab soll in alle politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gremien, sowie in den gesamten Freundes- und Bekanntenkreis weitergetragen werden.
(c) Sabine Stumpp für MIT UNS für BaWü e.V. (c) Sabine Stumpp für MIT UNS für BaWü e.V.
Am 07. August 2021 und am 04. September 2021 hatten wir wieder die Gelegenheit, Einblicke an dem größten Bauprojekt in Deutschland zu haben. Das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm besteht aus zwei Teilen: Stuttgart 21 mit einer Streckenlänge von 57 Kilometern und der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm mit einer Streckenlänge von 60 Kilometern. Zunächst hatten wir ungefähr eine interessante Stunde Theorie mit Zahlen, Daten und Fakten über das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm. Das Projekt ist ein Teil der zentralen West-Ost-Achse in Europa. Dabei handelt es sich um die Magistrale („Hauptader“) für Europa mit dem Streckenverlauf Paris – Straßbourg – Stuttgart – München – Wien – Bratislava/Budapest. Die Länge beträgt ca. 1.500 Kilometer. Nach dem theoretischen Teil durften wir über die Brücken (es waren keine sieben 😊) gehen und den Baustellenfortschritt bestaunen. Es ist ein Wahnsinns-Projekt und wir haben erfahren, dass nächstes Jahr schon die Testfahrten der Züge in einem Abschnitt losgehen. Wir hatten trotz Regenwetter viel Spaß und vor allem einen spannenden Aus- und Weitblick über das Projekt.
Endlich konnten wir den ersten Termin für eine Baustellenbesichtigung an der Filstalbrücke in Wiesensteig wahrnehmen. Nach einer Einführung über die technischen Daten der Brücke und den angewendeten Baubauverfahren wurden wir mit einem historischen Bus, der große Steigungen überwinden kann, an das Portal des Boslertunnels gefahren. Hier konnten wir ein Stück talwärts in den Boslertunnel laufen. Dann ging es über den zuerst fertiggestellten Brückenteil zum Portal des Steinbühltunnels. Die Unterschiede zwischen Tunnelbau per Tunnelbohrmaschine und bergmännischem Tunnelbau konnten wir über die Art der Tunnelröhren erkennen und durch die unterschiedlichen Temperaturen spüren. Von der Brücke aus hatten wir einen herrlichen Ausblick nach Süden Richtung Wiesensteig und nach Norden in das Filstal Richtung Bad Diezenbach.
Wie man an den Gesichtern der Teilnehmer erkennen kann, war es eine interessante und gelungene Veranstaltung.
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