GöteborgsVarvet-Halbmarathon 2023 – dabei sein ist alles!

Die GöteborgsVarvet („Göteborg-Runde“) ist das größte Halbmarathonrennen weltweit. Für viele Schweden ist der GöteborgsVarvet eine Motivation etwas für die Gesundheit zu tun, sich zu bewegen und zu trainieren. Andererseits ist der GöteborgsVarvet ein internationaler Wettbewerb auf höchstem Niveau.

Spannung und Vorfreude lagen am 13. Mai 2023 in der Luft. Tausende – 60.000! – von Läuferinnen und Läufer tummelten sich in der schwedischen Hafenstadt Göteborg. Rund 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Strecke im Zentrum von Göteborg und sorgten mit ihren zahlreichen Musikbands für beste Stimmung. Unter ihnen waren auch die EnBW-Läuferinnen und -Läufer und unsere Schatzmeisterin Emel Atak. Es war unbeschreiblich und wunderbar, ein Teil dieses Events zu sein!

Unser Verein MIT UNS für BaWü e. V. hat die EnBW-Läuferinnen und -Läufer, die uns zum Teil seit unserer Vereinsgründung mit ihrer Mitgliedschaft treu sind, mit einem Sponsoring in Form einer Esseneinladung beteiligt. Im Gegenzug wurde unser Vereinslogo an die Oberteile der EnBW-Läuferinnen und -Läufer für eine Imageförderung platziert, um unsere Bekanntheit zu steigern.

Übrigens: Göteborg feiert in diesem Jahr ein Jubiläum – 400 Jahre Göteborg! Zahlreiche Highlights erwarten die Besucherinnen und Besucher rund um das große Jubiläum. Göteborg scheint für die Zukunft gerüstet. Nicht nur, weil die Stadt auf Nachhaltigkeit setzt, sondern weil sie im Lauf der letzten 400 Jahre gezeigt hat, dass sie sich wandeln und an neue Begebenheiten anpassen kann. Auf nach Göteborg.

Wasserstoff-Insel Öhringen

Ein Projekt der Netze BW

Am 02. November 2022 fand unsere Exkursion zur Wasserstoff-Insel nach Öhringen statt. Um 14 Uhr fanden sich 18 interessierte Mitglieder des Vereins MIT UNS für BaWü e. V. an der Netze BW Betriebsstelle ein. Im Vortragsraum wurde den Mitgliedern von der Projektleiterin Frau Dr. Grüner zuerst die Idee und die theoretischen Grundlagen der Wasserstoff-Insel vorgestellt. Als Stärkung während des Vortrages wurden von den Auszubildenden der NHF aus Öhringen Butterbrezeln und verschiedene Kaltgetränke organisiert. Vielen Dank hierfür.

Die Wasserstoff-Insel in Öhringen wurde 2019 ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass eine Beimischung von Wasserstoff in Erdgas im bestehenden Gasnetz bis zu einem bestimmten Prozentsatz möglich ist und welche Komplikationen bei größer werdenden Wasserstoffanteilen auftreten können.

In Phase 1 des Projektes wurden die Betriebsgebäude der Netze BW in Öhringen mit einem Erdgas / Wasserstoffgemisch versorgt. Über eine eigens dafür entwickelte Mischanlage kann das Gasgemisch dosiert werden. Es wurde der Wasserstoffanteil von 10 vol.-% auf bis zu 30 vol.-% erhöht und die Auswirkungen auf Rohrleitungen und Gasgeräte untersucht.

Nach erfolgreichem Abschluss der Phase 1 wurde im Juli 2022 Phase 2 des Projektes gestartet. Hier wurde im Vorfeld ein Straßenzug neben der Betriebsstelle mit zusätzlich ca. 22 Gebäuden vom bestehenden und in Betrieb befindlichen Erdgasnetz entkoppelt, um dann mit einem Erdgas / Wasserstoffgemisch versorgt zu werden. Nun soll im Winter 2022/23 der Wasserstoffanteil im Erdgas in diesem abgetrennten Gasnetz auf bis zu 30 vol.-% erhöht und die Auswirkungen in der Fläche untersucht werden.

Der beigemischte Wasserstoff wurde bisher von einem Lieferanten zur Wasserstoff-Insel geliefert. In Zukunft soll der benötigte Wasserstoff auf dem Gelände der Netze BW Betriebsstelle mit einem Elektrolyseur selbst erzeugt werden.

Nach einem sehr interessanten Nachmittag mit Vortrag und Führung konnten zum Abschluss noch die verschiedensten Fragen an die Projektleiterin gestellt werden. Wir freuen uns auf die weiteren Ergebnisse der Wasserstoff-Insel und kommen gerne zu einem späteren Zeitpunkt wieder nach Öhringen.

Besuch im ITS-Turm (Bahnprojekt S21) und Rundgang durch das „Stellwerk S“

Am 23. Juni trafen wir uns – bei herrlich sonnigem Wetter – im Eingangsbereich des ITS-Turms am Stuttgarter Bahnhof (Gleis 16), wo wir von einem sehr freundlichen und kompetenten Mitarbeiter (Herrn Peters) empfangen wurden.

Nach einer kurzen Begrüßung ging es treppauf zum ersten Ausstellungsraum. Hier wurde uns sehr bildhaft über virtuelle Schaubilder sowie mit viel Sachverstand  der Beginn der ersten Planungen (1988 – das sog. Heimerl-Konzept kommt ins Gespräch) über die erste Pressekonferenz zur Vorstellung des Projekts Stuttgart 21 im Jahre 1994, 1997 gewinnt der Entwurf des Düsseldorfer Architekturbüros Ingenhoven, Overdiek und Partner die Ausschreibung. 2010 – Baubeginn. Geplante Fertigstellung /Einweihung wird aktuell auf Dezember 2025 angegeben.

Herr Peters räumte während der 1½ Stunden mit Aussagen der Stuttgart21-Gegner auf: Neigung auf den Bahnsteigen und der hiermit verbundenen „wegrollenden“ Koffer bzw. Kinderwägen oder mit dem „nicht ausreichend vorhandenen“ Brandschutz auf!

Zum Abschluss konnten wir von der Dachterrasse aus einen interessanten Blick auf die Baustelle – mit ihren 28 Kelchstützen – werfen.

Der anschließende Besuch im „Stellwerk S“ gegenüber des Bonatz-Baus zauberte allen Besuchern leuchtende „Kinderaugen“ ins Gesicht. Mit einer akribischen, fast schon übernatürlichen Präzision, erstellte Wolfgang Frey nach eigenen Fotoaufnahmen eine ins kleinste Detail genaue Wiedergabe der damaligen Stadtteile mit Häusern, Einkaufsstraßen, Wohnanlagen, Parks, Friedhöfen, Haltestellen, Bahnhöfen, Kinos und Firmengebäude und vieles mehr. Wolfgang Frey fertigte jedes einzelne Teil selber und eigenhändig mit viel Kreativität und Geschick an.

Besuch im ITS-Turm (Bahnprojekt S21) und Rundgang durch das „Stellwerk“ – Modelleisenbahnwelt von Wolfgang Frey am 23. Juni 2022

Dank des Vorstands an junge Unterstützer

Vierzehn Auszubildende der Netze BW GmbH am Standort Herrenberg haben den Vorstand bei der Organisation und Durchführung unserer Jubiläumsveranstaltung am 30.9.2021 tatkräftig unterstützt. Für diese Mitarbeit dankten wir ihnen mit der Einladung zum Mittagessen in Leingarten und der Besichtigung des Standortes SuedLink der TransnetBW. Zwei ehemalige Auszubildende und heutige qualifizierte Mitarbeiter, Sebastian Weiß und Dennis Rockrohr, begleiteten die 14 Jugendlichen nach Leingarten, wo sie der Vorstandsvorsitzende Andreas Plümmer und sein Kollege Walter Böhmerle begrüßten.

Nach der Mahlzeit fuhr der Bus zum Informationszentrum SuedLink am Ortsrand von Leingarten, wo die dortige Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit einen interessanten Überblick über das gemeinsame Erdverkabelungsprojekt der TransnetBW und der TenneT gab. Dies ist ein wichtiger Baustein der beiden Höchstspannungs-Netzbetreiber zum Transport von Windstrom aus dem Norden Deutschlands in die Industriezentren im Süden. Mit einem Rundgang entlang des Geländes, das sich im weiteren Ausbau befindet, endete ein spannungsgeladener und dennoch entspannter Nachmittag mit den jungen Helfern.

Diesen gebührt nochmals unser herzlicher Dank!

Verein fordert Regierung zu schnellerem Handeln auf

Lob vom Umweltministerium für „Herrenberger Erklärung“ – Delegation von „MIT UNS für BaWü“ übergibt Forderungskatalog in Stuttgart  

„Wir werden Ihre Forderungen sicherlich beherzigen“, bekräftigte Ministerialdirektor Helmfried Meinel, als ihm gestern Nachmittag ein Punktekatalog zur Beschleunigung der Energiewende überreicht wurde. Im Blick auf die Klimakonferenz in Glasgow unterstrich er die Aktualität der „Herrenberger Erklärung“. Diese hatte der in der Energiewirtschaft verankerte Verein „MIT UNS für BaWü“ mit seinen rund 800 Mitgliedern in Baden-Württemberg anlässlich der Feier seines zehnjährigen Bestehens im September in Herrenberg verfasst, weil er dringenden Handlungsbedarf sieht, um die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad als oberstes Klimaziel zu erreichen.

In der „Herrenberger Erklärung“ werden unter anderem ein konkreter Zeitplan für die Energiewende, langfristige Leitlinien, Vernetzung, Transparenz sowie die Verankerung des Themas „Zukunft“ im Lehrplan eingefordert. Meinel lobte den Verein dafür, dass er hochkarätige Debatten anstoße. „Sie stellen wirklich etwas auf die Beine“, sagte der Ministerialdirektor, der auch an der Festveranstaltung teilgenommen hatte.

„Uns ist es wichtig, mit den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen“, betonte der Vereinsvorsitzende Andreas Plümmer. Er kündigte an, dass der Verein weiterhin öffentlich Druck machen werde, um der Energiewende den entscheidenden Schub zu geben. Das von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ausgegebene Ziel, die Genehmigungszeiten für Windräder zu halbieren, passe genau zur „Herrenberger Erklärung“, in der auch die Beschleunigung von bürokratischen Verfahren gefordert wird, erläuterte der Amtsleiter im Umweltministerium.

Meinel räumte ein, dass „wir deutlich schneller werden müssen, in dem, was gemacht werden muss“. Er betonte, dass der Verein mit seinem Appell wichtige Akzente setze. Denn „wir werden in Zukunft noch mehr Energie benötigen, um zum Beispiel Wasserstoff zu produzieren.“

Eine Delegation von sechs Mitgliedern des Vereins überreichte Ministerialdirektor Helmfried Meinel vor dem Umweltministerium in Stuttgart die „Herrenberger Erklärung“:  Sebastian Weiß und Dennis Rockrohr als Vertreter der Jugend im Verein, Sylvia Lange aus den Reihen der Mitglieder sowie die Vorstandsmitglieder Heidi Holzhay und Walter Böhmerle und der Vorsitzende Andreas Plümmer.

Die Herrenberger Erklärung finden Sie hier.

Land soll Vorreiter bei der Energiewende werden

Ehemaliger Ministerpräsident Günther Oettinger unterstützt Forderung nach Gesamtstrategie bei Feier zu zehn Jahren „MIT UNS für BaWü e.V.“

Die Verpflichtung zur Energiewende muss Gesetzes- oder Verfassungsrang bekommen. Dies ist eine zentrale Forderung der Herrenberger Erklärung, die der Verein „MIT UNS für BaWü“ jetzt verabschiedet hat. Bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Vereins, betonten die Verantwortlichen vor mehr als 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Herrenberg, dass es wie nie zuvor um Ehrlichkeit, Offenheit und Mut in der Politik gehe.

Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident und EU-Kommissar Günther H. Oettinger betonte in seiner Festrede, dass er den Verein 10 Jahre begleitet hat und dass das Engagement und der Elan des Vereins mit hoher Innovation und hohem Niveau gleichzusetzen sind. Einbeziehung und Plattform bieten für junge Menschen, ist folgerichtig und klug betonte Oettinger. Der CDU-Politiker unterstützt die Forderung des Vereins nach einer Gesamtstrategie bei Energiewende, Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Vor einem Jahrzehnt haben Menschen aus der Energiewirtschaft den Verein gegründet, um der Energiewende durch die Schaffung von Netzwerken und Plattformen zum Durchbruch zu verhelfen. Da die bisherigen Anstrengungen nicht zum Erfolg geführt haben, will der heute 800 Mitglieder starke Verein nach Angaben des Vorsitzenden Andreas Plümmer mehr Bewegung in die Energiewende sowie den Klima- und Umweltschutz bringen.

„Ein Denken in Legislaturperioden blockiert langfristige Visionen und Lösungsansätze“, heißt es in der Erklärung. Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird ebenso gefordert wie ein konkreter Zeitplan sowie die Bildung von Kompetenz-Netzwerken. Zwingend sei der Abbau von Bürokratie und Genehmigungsverfahren, heißt es weiter. Darüber hinaus müsse das Thema Zukunft auf den Stundenplan der Kinder und Jugendlichen.

Um wieder mehr Schwung in die Energiewende und den Umwelt- und Klimaschutz zu bringen, wurden 11 konkrete Forderungen in unserer Herrenberger Erklärung aufgeführt. Zum Schluss der Veranstaltung wurde den Rednern und Diskutanten sowie allen Teilnehmern diese Herrenberger Erklärung als Staffelstab übergeben. Dieser Staffelstab soll in alle politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gremien, sowie in den gesamten Freundes- und Bekanntenkreis weitergetragen werden.

Die Herrenberger Erklärung finden Sie hier.

Baustellenbesichtigungen Filstalbrücke

(c) Sabine Stumpp für MIT UNS für BaWü e.V.
(c) Sabine Stumpp für MIT UNS für BaWü e.V.

Am 07. August 2021 und am 04. September 2021 hatten wir wieder die Gelegenheit, Einblicke an dem größten Bauprojekt in Deutschland zu haben. Das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm besteht aus zwei Teilen: Stuttgart 21 mit einer Streckenlänge von 57 Kilometern und der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm mit einer Streckenlänge von 60 Kilometern. Zunächst hatten wir ungefähr eine interessante Stunde Theorie mit Zahlen, Daten und Fakten über das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm. Das Projekt ist ein Teil der zentralen West-Ost-Achse in Europa. Dabei handelt es sich um die Magistrale („Hauptader“) für Europa mit dem Streckenverlauf Paris – Straßbourg – Stuttgart – München – Wien – Bratislava/Budapest. Die Länge beträgt ca. 1.500 Kilometer. Nach dem theoretischen Teil durften wir über die Brücken (es waren keine sieben 😊) gehen und den Baustellenfortschritt bestaunen. Es ist ein Wahnsinns-Projekt und wir haben erfahren, dass nächstes Jahr schon die Testfahrten der Züge in einem Abschnitt losgehen. Wir hatten trotz Regenwetter viel Spaß und vor allem einen spannenden Aus- und Weitblick über das Projekt.

Baustellenbesichtigung Filstalbrück

(c)Sabine Stumpp für MIT UNS für BaWü e. V.

Endlich konnten wir den ersten Termin für eine Baustellenbesichtigung an der Filstalbrücke in Wiesensteig wahrnehmen. Nach einer Einführung über die technischen Daten der Brücke und den angewendeten Baubauverfahren wurden wir mit einem historischen Bus, der große Steigungen überwinden kann, an das Portal des Boslertunnels gefahren. Hier konnten wir ein Stück talwärts in den Boslertunnel laufen. Dann ging es über den zuerst fertiggestellten Brückenteil zum Portal des Steinbühltunnels. Die Unterschiede zwischen Tunnelbau per Tunnelbohrmaschine und bergmännischem Tunnelbau konnten wir über die Art der Tunnelröhren erkennen und durch die unterschiedlichen Temperaturen spüren. Von der Brücke aus hatten wir einen herrlichen Ausblick nach Süden Richtung Wiesensteig und nach Norden in das Filstal Richtung Bad Diezenbach.

Wie man an den Gesichtern der Teilnehmer erkennen kann, war es eine interessante und gelungene Veranstaltung. 

Hauptschaltleitung der TransnetBW in Wendlingen

Ca. 30 Mitglieder von „MIT UNS für BaWü e. V.“ besuchten am 6. November 2019 die Hauptschaltleitung der TransnetBW in Wendlingen. Kompetente Führungskräfte gaben uns einen Einblick in das Business des Übertragungsstrombetreibers. In Deutschland gibt es vier solcher Betreiber und im Zeitalter des Unbundling und der vielen privaten Einspeisungen hat sich das Geschäft gravierend verändert. 

Die TransnetBW stellt zum einen das Netz für den Handel zur Verfügung und zu anderen vermarktet sie den Strom aus erneuerbaren Energiequellen.  Ca. 700 Mitarbeiter sind derzeit bei der TransnetBW beschäftigt. Zentrale Aufgabe des Übertragungsnetzbetreibers ist es, die Stabilität des Stromübertragungssystems zu gewährleisten. In der Hauptschaltleitung sorgen die Systemführungsingenieure sieben Tage in der Woche 24 Stunden dafür, dass der Strom jederzeit sicher von der Erzeugung zum Verbraucher fließt.

Die Aufgaben der Systemführer sind in die drei Teilbereiche Betriebsplanung, Netzführung und Systembilanz aufgeteilt. Bei der Betriebsplanung wird die Prognose für die kommenden Tage erstellt, bei der Netzführung werden die einzelnen Betriebsmittel überwacht und der Bereich Systembilanz kontrolliert die Ausgeglichenheit zwischen Erzeugung und Verbrauch und achtet darauf, dass im Übertragungsnetz die Frequenz von 50 Hertz eingehalten wird.

Muss z. B. ein Betriebsmittel aus Wartungsgründen freigeschaltet werden, dann bestimmt die Planung den Zeitbereich wann das geschehen kann. Sie zieht dazu auch die Wetterprognose heran. Ist z. B.  für eine Übertragungsleitung vom Norden in den Süden eine Überlastung zu befürchten, weil im Süden ein starker Energiebedarf herrscht, wird im Süden die Kraftwerksleistung hoch- und im Norden zurückgefahren. Bieten z. B. Kraftwerke in Nordeuropa günstigen Strom an, der hier im Süden benötigt wird, kann dieser von dort bezogen werden. Bei der Übertragung dürfen die Betriebsmittel nicht überlastet werden. 

Auf einer 62 m² großen Laser-Großbildprojektion haben die Systemführer das Gesamtgeschehen im Blick.  Den Hauptanteil des Displays nimmt dabei die Darstellung des Übertragungsnetzes ein, dabei ist das 380-kV-Netz rot und das 220-kV-Netz grün dargestellt. Das Display zeigt außerdem die aktuelle Einspeisung aus erneuerbaren Energien und konventionellen Kraftwerken und die Last, bzw. den Verbrauch. Dabei beobachten die Mitarbeiter nicht nur die Netzsituation in Baden-Württemberg sondern in ganz Deutschland und Europa.

Als Planungsgröße für die Lastverhältnisse kann von ca. 1 GW für 1 Mio. Einwohner ausgegangen werden, somit rechnen wir in Deutschland mit ca. 80 GW (in Baden-Württemberg mit 9 GW und für gesamt Europa mit 550 GW).

Damit das Übertragungsnetz dem sich ändernden Bedarf angepasst werden kann, ist eine konsequente Netzplanung erforderlich. Hierzu werden mit den anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern alle zwei Jahre Maßnahmen im so genannten Netzentwicklungsplan erarbeitet. Bei der Planung wird nach dem NOVA-Prinzip verfahren. D. h., dass Netzoptimierung und Verstärkung einem weiteren Netzausbau vorgehen.

Es war eine beeindruckende und sehr informative Veranstaltung bei der viele Fragen gestellt und auch beantwortet wurden. Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen www.transnet.de.

Herzlichen Dank an das Team der TransnetBW.

Baustellenbesichtigung „Filstalbrücke“

Am 26. Juni 2019 hatten wir Gelegenheit, die Baustelle der Filstalbrücke als Teil der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm zu besichtigen. Gestartet wurde im Turmforum des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Uns wurde erläutert wer bei welchen Anlass auf die Idee zum Umbau des Hauptbahnhof und die Streckenführung Stuttgart – Ulm kam. Zudem erfuhren wir, welche Hemmnisse beim Projekt Stuttgart 21 und bei der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm auftraten und wie diese geklärt werden konnten. Vor allem wurde uns aber die Leistungsfähigkeit und die Ausweichmöglichkeiten bei Störungen im Betriebsablauf dargestellt.

Mit dem Bus fuhren wir dann nach Wiesensteig. Leider brachte die Blockabfertigung durch den Gruibinger Tunnel, die wohl auf Grund einer Störung aktiviert war, unseren Zeitplan durcheinander.

Im Infocenter wurden wir über die Bauweise der Filstalbrücke informiert, die wir dann vom Portal des Boßlertunnels aus selbst besichtigen konnten.

Es ist wirklich faszinierend, wie eine Brücke quasi in der Luft betoniert wird.