Zum Auftakt der Mitgliederversammlung konnten wir einem virtuellen Vortrag zu Chinas Energiewende folgen, bei dem die Politik im Vordergrund stand und nicht die Technik.
„Chinas Energiewende: Zwischen Klimazielen und Energiesicherheit“, unter diesem Titel gab uns Frau Univ.-Prof. Dr. Sabrina Habich-Sobiegalla einen Einblick in die Energiepolitik von China. Dort wird der maximale CO2-Ausstoß im Jahr 2030 erwartet und die Klimaneutralität für das Jahr 2060 angestrebt. Derzeit dominiert die Kohle noch als Energieträger und trotz der schon gegebenen Nutzung und des raschen Ausbaus der Erzeugung aus regenerativen Energiequellen werden auch noch Kohlekraftwerke zugebaut. „Baue zuerst auf und reiße erst dann ein“ ist das Motto der chinesischen Zentralregierung in ihren Schriften zur Energiesicherheit. Dies ist vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Zeit von 2021/22 zu sehen, als es zu massiven Versorgungsengpässen und Stromabschaltungen kam. Stand traditionell die Verminderung der Abhängigkeit von Importen im Fokus, ist es jetzt die Zuverlässigkeit der Stromnetze, die Unsicherheit bezüglich der Nachfrage und die Volatilität durch die Witterungseinflüsse. Es erfolgt zwar ein massiver Ausbau auch der Energiespeicher, der Energiebedarf steigt aber und die Engpässe liegen in abgelegenen Provinzen. Billige Energie aus erneuerbaren Quellen ist zwar verfügbar, aber mit der Verpflichtung zur Nutzung von Kohlestrom verknüpft, was zu Ineffizienzen führt. Der Austauschmarkt für Überkapazitäten ist staatlich reguliert. Die Kohlekraftwerke werden für das Zurückfahren entschädigt. Die Macht der Kohlewirtschaft ist groß. Die großen staatlichen Unternehmen dominieren. Die Provinzen konkurrieren, das führt zu Protektionismus und nicht zur Zusammenarbeit. China tut viel zur Bewältigung der technischen Herausforderungen, muss aber auch die politischen Hürden überwinden, die sich im Spannungsbogen aus zentralen Vorgaben und lokaler Umsetzung ergeben. Es erfolgen große und mutige Investitionen, die Effizienz ist aber gering.
Im Anschluss an den Vortrag, der großen Beifall fand, gab es noch einige Fragen, die Erste nach möglichem Wasserstoffexport zum Auftakt.
Der Aufbau einer Wasserstofferzeugung erfolgt möglicherweise schnell, die Integration ist aber problematisch und ein Export eher auf Südostasien gerichtet.
Die Rolle der Kernenergie liegt im Ersatz von Kohle, spielt mit ca. 7% nicht die große Rolle.
Chinas Umwelt- und Treibhausgasziele orientieren sich durchaus an den internationalen Ziel-Vorgaben.
Der Großteil der genutzten Kohle ist Steinkohle.
China ist weltweit größter Kohlenutzer und größter Kohleproduzent.
Der Aufbau regenerativer Erzeugungsanlagen wird staatlich gefördert, auch der Netzausbau, die Einspeisung aber kaum.
Beim Netzausbau dominieren zwei Unternehmen, ein Nord- und ein Süd-Netz.
Bürgerproteste haben in China keinen Einfluss, aber die Angst der Regierung vor Instabilität. Das zeigt sich in der Förderung der Kohlenutzung, da dort große Bevölkerungskreise beschäftigt sind und der Wegfall dieser Arbeitsplätze zu Instabilitäten führen könnte.
Protokoll der Mitgliederversammlung
- Der Vorstandvorsitzende Herr Plümmer begrüßt die Anwesenden.
- Die Einladung erfolgte satzungsgemäß, die Versammlung ist beschlussfähig.
- Die Tagesordnung wird einstimmig genehmigt.
- Vor dem Bericht des Vorsitzenden gedenken wir der verstorbenen Vereinsmitglieder. Es erfolgt ein Rückblick auf die Mitgliederentwicklung. Es sind 691, wir altern und wollen neue junge Mitglieder gewinnen. Der Kontakt zu Mitgliedern ohne Mail-Adresse ist aufwändig. Die Aktivitäten, Exkursionen und Besichtigungen des letzten Jahres werden aufgeführt.
- Emel Atak-Yüzüak berichtet als Schatzmeisterin über die Ausgaben und Einnahmen des letzten Jahres mit dem Fazit, dass wir eine positive Entwicklung beim Vereinsvermögen hatten.
- Die Kassenprüfer hatten bei ihrer Prüfung am 19.9.2024 keine Beanstandungen und loben die Buchführung der Schatzmeisterin.
- In der Aussprache zu den Berichten wird angeregt, das Geld für Veranstaltungen auch in der Region zu nutzen.
- Der Vorstand wird einstimmig entlastet.
- Anträge zu einer Nachwahl gab es nicht.
- Anträge der Mitglieder gab es keine.
- Planungen 2024/2025:
14.11.2024 und 21.11.2021 Veranstaltungen der Stiftung Energie & Klimaschutz
17.01.2025 Besuch DLR
01.04.2025 Messe Stuttgart „Auf den Punkt“ zum Thema Kernenergie
Weitere Aktivitäten sind in Planung und noch nicht terminiert, die Themenfelder Wasserstoff und Wärmespeicher wurden angeregt, die Mitglieder werden zu den Veranstaltungen, die stattfinden, dann noch näher informiert
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